Stärker werden im Triathlon – welcher Typ bist du? – Teil I

Stärker werden im Triathlon, das ist das größte und schönste Ziel! In meinen Gesprächen oder auch durch einfaches Lesen und Beobachten stelle ich immer wieder fest, dass der Fokus von ambitionierten Amateurathleten häufig sehr einseitig auf der Anzahl der Einheiten oder der Anzahl der geschwommenen, gefahrenen und gelaufenen km liegt. Wieviel habe ich trainiert – das ist der Maßstab für den Erfolg am Wettkampftag. Leider gerät dabei die notwendige äußere Rahmenstruktur ins Hintertreffen, die es überhaupt erst ermöglicht, beständig und gesund über einen längeren Zeitraum hinweg zu trainieren: gute Regenerations-, Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten, Athletik und eine saubere Technik. Nach und nach schleicht sich oftmals eine gefährliche Übermüdung ein, die leider allzu oft in Verletzungen endet – und in einem Wettkampfergebnis weitab der eigenen Erwartungen und Hoffnungen. Und das schlägt sich mächtig auf die Motivation nieder!

 

Alles eine Typfrage?

Ich habe mir dazu RÜCKENWIND Gedanken gemacht und möchte euch in einer mehrteiligen Blogserie 4 Typen von Triathletinnen und Triathleten vorstellen. Sie alle eint das ungute Gefühl, ihr Potenzial, ihre Trainingsleistungen im Wettkampf nicht abrufen zu können. Vielleicht findest du dich ja auch darunter wieder? (Ähnlichkeiten mit mir persönlich bekannten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt!) Den Anfang macht Andreas, der Beschäftigte. Es folgen Ina, die Herrin der Leistungsdaten; Luisa, die Trainingsweltmeisterin und David, der ganz Lockere.

 

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Typ 1: Andreas, der Beschäftigte

Andreas hat einen anspruchsvollen Beruf in einer Wachstumsbranche und trägt viel Verantwortung. Er reist viel und und macht ständig ungeplante Überstunden.  Seine Frau toleriert dennoch seine Begeisterung für seinen Sport und unterstützt ihn. Die beiden haben zwei Kinder im Alter von 10 -12 Jahren. Andreas ist sehr ehrgeizig, beliest sich in Foren und Zeitschriften, verfügt über teures Material und schaut, wie die Profis das machen. Seinen Trainingsplan bekommt er von einem Coach. Häufig kürzt er seinen Schlaf, um Einheiten in seiner vollen Woche unterzubringen, Essen findet viel zu oft schnell und ungesund statt. Er fühlt sich zunehmend müde und abgekämpft. Seine Hauptsorge gilt dem Gefühl, seinen Trainingsplan nicht erfüllen zu können und noch mehr, dass er auf einem Leistungsplateau angekommen zu sein scheint und nicht mehr schneller wird.

 

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….immer in Eile! Quelle: pixabay

 

 

RÜCKENWIND Gedanken.

Wenn Andreas so weitermacht, wird er sich vermutlich in absehbarer Zeit verletzen oder mit dem Sport aufhören. Das Verhältnis von Training und Regeneration stimmt nicht mehr. Auch das Verhältnis von Training und dem Rest seines Lebens ist in eine Schieflage geraten: sein Training ist nicht Bestandteil seines Lebens, sondern wird noch oben drauf gesetzt. In seiner Vorstellung muss er, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, eine bestimmte Anzahl Stunden trainieren – also hechelt er mühevoll seinem Plan hinterher, immer im Gefühl, nicht ausreichend getan zu haben. Andreas braucht eine Pause. Dringend. Und eine neue Struktur. In einer Analyse sollte er genau herausarbeiten, wie viel Zeit er tatsächlich zum Training übrig hat in der Woche, nach Erfüllen aller seiner Pflichten und Zeit mit und für seine Familie. Und diese Zeit wird dann mit qualitativ unterschiedlichen Einheiten gefüllt: es gibt die unverzichtbaren Schlüsseleinheiten, und die flexiblen Aufbaueinheiten, die notfalls auch mal gekürzt oder gestrichen werden dürfen. Den Inhalt seiner Einheiten hat er verstanden haben und erachtet sie für sinnvoll. Erfolgreich abgeschlossene Einheiten machen glücklich und motivieren, dranzubleiben – dafür darf er sich dann auch mal belohnen! Ganz wichtig für Andreas sind regelmäßig ausreichend Schlaf und gesundes Essen. Ein Perspektivwechsel wird fällig: nicht mehr, wieviel Stunden brauche ich, um erfolgreich zu sein, sondern wie gestalte ich die zur Verfügung stehenden Stunden optimal? Dann kann es mit der Leistungsentwicklung weitergehen bei unserem beschäftigtem Andreas.

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gute Aussichten mit einem klaren Weg…

 

 

 

Hast du Anmerkungen zu diesem Thema?

Dann schreib mich an, ich freue mich!

evahelms@sportmentalcoaching-ruckenwind.de 

Mit Achtsamkeit zum Erfolg in Training und Wettkampf

Viele Wettkampfblogberichte – auf allen Leistungsniveaus – lesen sich ähnlich: «Es war ein toller Wettkampf, gute Stimmung, etc….aber das Ergebnis leider nicht so wie erhofft oder geplant…»  Der geneigte Leser erfährt, wie akribisch die eigene Leistung auf der Uhr und dem Wattmesser mitverfolgt, etwaige Rückstände sofort hochgerechnet und ständig mögliche Platzierungen berechnet wurden. Dazwischen immer wieder Erklärungen für die vermeintlich unzureichende Leistung. Und am Ende dann die Konsequenz: noch mehr, noch härteres Training….also noch mehr Zahlen! Ich finde das schade: der -häufig ja sehr teure- Wettkampf wird auf Zahlen reduziert, und diese werden zum Maßstab des Empfindens gemacht. «Wieder die sub10 nicht geschafft»… stand da. Ein langer Bericht über eine gefühlte Niederlage. Der Gedanke sub 10 wurde scheinbar schon in der Vorbereitung mit einem Glücksgefühl verbunden, der Gedanke 10 plus mit einem Enttäuschungsgefühl. Top oder Flop. Wo bleibt die Beschreibung eines schönen Erlebnisses? Ich finde kein Wort zu dem, was der Athlet in seinem Wettkampf gesehen, gehört, gerochen, gespürt und wahrgenommen hat. Und das wäre doch mal eine schöne, wertvolle und bleibende Erinnerung….

 

 

 

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Rückenwind, salzige Meerluft, klare Farben, Rauschen der Wellen….

 

 

Wo ist eigentlich deine Aufmerksamkeit? 

Angefangen haben wir doch irgendwann mal alle gleich: aufgeregt, gespannt und aus vollen Zügen die Atmosphäre, die Anstrengung und den Stolz im Ziel genießend! Das Gefühl von Unbefangenheit, von Übermut und Freude, von Stärke und Unbesiegbarkeit, von Leichtigkeit. Im Laufe der Zeit und häufig unbemerkt wandert die Aufmerksamkeit jedoch hin zu den Zahlen, den Wattwerten, den Ergebnissen, den Platzierungen. Und mit ihr die Bewertung der eigenen Leistung. Es scheint, als ob dabei die Wahrnehmung für die Umgebung und den eigenen Körper auf der Strecke bliebe. Und damit auch ein spürbar zufriedenes Gefühl am Ende des Tages.

 

Aufmerksamkeit bewußt steuern

Habt Ihr Euch schon mal damit beschäftigt, wie sich Gefühle (Freude, Glück, Stärke, aber auch Traurigkeit, Wut, Frust) im Körper tatsächlich anfühlen? Dabei geht es nicht um Gedanken und Bewertungen, sondern ganz schlicht um das reale eigene Körperempfinden. Beobachtet Euch doch mal selbst: was macht mein Atem, wie fühlen sich meine Muskeln an, in welcher Haltung stehe ich gerade da, wohin schaue ich….das kann zu einer spannenden Entdeckungsreise werden! Diese Achtsamkeit lehrt uns einiges über uns selbst und gibt uns zugleich wertvolles Input für unser Leistungsvermögen im Training und im Wettkampf.

Und es kommt sogar noch besser: wir können uns dieses Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit zu steuern, zunutze machen, sie sogar gezielt einsetzen, um z.B. eine große Herausforderung zu meistern. Wer weiß wie er sich fühlt, wenn er sich gut fühlt, kann seine Aufmerksamkeit im Training und Wettkampf bewußt dahin steuern, wo sie hin soll: zu meiner persönlichen und optimalen Leistungsfähigkeit an diesem Tag!

 

 

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Spannung und Vorfreude auf das Kommende….

 

 

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Achtsamkeit und die Steuerung der Aufmerksamkeit können nicht erst im Wettkampf zum Einsatz kommen, sondern müssen trainiert werden, regelmäßig, ebenso wie die Muskulatur! Klingt zu sehr nach «oooooommm»? Ist es nicht. Es ist neben den wichtigen Trainingsdaten und Leistungswerten, dem Material und dem technischen und taktischen Können ein weiterer Baustein zum sportlichen Erfolg. Und leicht zu lernen. Mindful Triathlon Coaching ist ein von mir entwickeltes kleines Zusatz-Trainingsprogramm, dass Dir Schritt für Schritt nicht nur zur körperlichen Stärke verhilft, sondern auch zu einer inneren, mentalen Stärke. Mehr Zufriedenheit, Selbstvertrauen und Gelassenheit. Im Sport und im Alltag.

Mehr dazu findest du hier. 

 

LESESTOFF zum Thema Achtsamkeit im Leistungssport bei sportpsychologen.de.

 

Noch Fragen dazu? Oder Anregungen? Ideen? Erfahrungsberichte?

Ich freue mich über Post!

 

Genießt den schönen Herbst,

Eure EvaIMG_4249

 

evahelms@sportmentalcoaching-rueckenwind.de

 

 

 

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