GANZ NEU bei Rückenwind mentales Training & Coaching.
Der Podcast «Alles nur Kopfsache».
In diesem Podcast möchte ich euch nicht nur unterhaltsam darüber informieren, was in unseren Köpfen alles so passiert, sondern auch praxisnahe Anregungen für euren Alltag im Privatleben, im Beruf und natürlich im Sport mitgeben.
Ganz viel Vergnügen beim Anhören!
Und hier gehts zum Überblick meiner Blogartikel:
Von der Faszination für Heldentaten
Olympia, Triathlon Weltmeisterschaft auf Hawaii, Tour de France, Challenge Roth – live dabei, im Fernsehen oder im Internet….sportliche Großleistungen sind so unglaublich spannend und ziehen uns jedes Jahr erneut in ihren Bann. Und wie oft sind sie nicht sogar der Beginn und die Motivation für das eigene sportliche Wirken?! Von Virus und Fieber ist da die Rede, wir fühlen uns angesteckt, wir wollen dabei sein….die eigene Grenzen zu entdecken, sie auch mal zu überschreiten, übt eine große Anziehungskraft aus. Der Lohn kann sich sehen lasen: Ich kann mehr, als ich mir selbst zugetraut hätte! Viel mehr! Dabei spielt die Größe des Ziels keine Rolle: das kann sowohl der erste Triathlon überhaupt sein oder als auch die nächstlängere Distanz oder ein außergewöhnlicher Wettkampf an einem exotischen Ort…in diesem Blog beschäftige ich mich mit der Frage: Wie erreiche ich ein großes Ziel?
Ein Klick und ich bin dabei!
Es wird einem schon ganz schön leichtgemacht: Das Angebot von Veranstaltungen ist groß und verlockend und es braucht nicht viel, sich anzumelden – ein kleiner Klick nur – und du bist dabei! Und wer sich einen ganzen Triathlon noch nicht zutraut, den locken als Einstieg die Staffeln mit ihrem besonderen Gefühl von Gemeinschaft und Teamgeist.
«Die wichtigste Sache im Leben ist ein großes Ziel zu haben und die Eignung und das Durchhaltevermögen zu besitzen es zu erreichen!»
Johann Wolfgang von Goethe
Der Weg zum Ziel
Auch bei mir ist ein Klient mit einem großen Ziel gelandet: Pavel, ein junger, sehr talentierter und ambitionierter Rennradfahrer, der letzten Herbst zu mir kam, um nach einem Unfall in der Abfahrt seine Blockaden zu lösen. Wir arbeiteten intensiv an seiner Fahrtechnik und der Stärkung seines Selbstbewusstseins. Ich arbeite mit Strategien, die auf Erkenntnissen aus der Hirnforschung beruhen. In meinem früheren Blog «Angst essen Fahrspaß auf» kannst du nachlesen, was bei Angst und Stress im Kopf passiert und über die mentalen Strategien zu ihrer Bekämpfung erfährst du mehr bei ilovecycling.de.
Aber welche Überraschung, als er nun wiederkam, mit einer Anmeldung zum Ötztaler Radmarathon Ende August – fast 5000 HM und wieder runter…..! Wow, und ich konnte es so gut nachvollziehen, denn es erinnerte mich an die Anmeldung zu meiner ersten Langdistanz in Frankfurt 2012. Ein wilder Mix aus verschiedenen Emotionen: zum einen unbändige Vorfreude und Stolz, zum anderen riesiger Respekt (und so manchen schlafraubenden Zweifel….). Es ist mir also ein ganz besonderes Vergnügen, ihn auf seinem Weg zu unterstützen und zu begleiten.
Coaching? Brauche ich das?
Ist der erste Euphorie-Rausch erstmal verklungen, tauchen viele, viele, VIELE Fragen auf, und die sind dann meist praktischer Natur: es geht um das Training, um die Ernährung,um das Material, um den Ablauf des Wettkampfs. Und auch um die Dinge, die einem fortwährend durch den Kopf geistern: schaffe ich das, kann ich das schaffen? Werde ich gut sein? Die meisten Athleten, die sich an einen Coach wenden, waren zuvor bereits im Internet unterwegs, haben sich durch x Seiten und Foren durchgewühlt, um sich am Ende doch etwas verloren zu fühlen.
Was von all dem Gelesenen passt denn nun genau zu mir? Wer sich wie Pavel einem neuen, größeren Ziel zuwendet, verfügt meist bereits über einige Erfahrungen, die ihm nützlich sind. Jetzt kommt allerdings Neues und Unbekanntes hinzu. Darauf reagiert unser Kopf zumeist mit einem Gefühl von leichten bis hin zu sehr starkem Stress. In einem persönlichen Treffen konnten wir alle Fragestellungen detailreich auflisten und natürlich beantworten. Dadurch konnten wir Klarheit und das Gefühl von Vertrauen und Zuversicht schaffen.
Die in ein Coaching investierte Zeit (und natürlich Kosten) lohnen sich: Wer genau weiß, was auf ihn zukommt und die entsprechenden Handlungsstrategien mitsamt eines Plan B geübt und abrufbereit hat, bleibt ruhig und gelassen am großen Tag!
Da ich selbst jahrelang als Triathletin erfolgreich in vielen Rennen mit sehr unterschiedlichen Bedingungen unterwegs war, kann ich viele Tipps aus meinen Erfahrungen weitergeben. Am allerwichtigsten jedoch: ich weiß ganz genau, wie sich mein Gegenüber fühlt! Darüber offen und vertrauensvoll sprechen zu können, ist sehr hilfreich. Schaut man sich in den entsprechenden Gruppen und Foren um, sieht man nur Athleten, die so unfassbar cool und stark sind. Klug ist jedoch der, der sich Schritt für Schritt vorbereitet….
Wie erreiche ich ein großes Ziel?
Die Motivation stimmt, das Ziel ist realistisch…es kann also losgehen! Das Mentalcoaching besteht aus einem klaren Plan mit jeweils einem Plan B im Hintergrund – wenn es mal nicht so läuft, wie es geplant war. Diesen haben wir gemeinsam ausgearbeitet, uns dabei an privaten und beruflichen Bedingungen orientiert. Ein roter Faden für die nun anstehende Wettkampfvorbereitung – damit sich Pavel ganz auf seine Einheiten konzentrieren kann und sich nicht über das wann?wo?wie? Gedanken machen muss…
…ich bin ja so gespannt auf diese Reise! 🙂
Hast du auch was Großes vor?
Dann schreib mich an, ich unterstütze dich gerne auf deiner sportliche Reise!
evahelms@sportmentalcoaching-rueckenwind.de
Vor ein paar Wochen bekam ich eine Anfrage der «TOUR» (Europas Rennrad Magazin Nr.1) für ein Interview mit dem Thema «Wie überwinde ich Abfahrtsängste?». Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut, zeigt es doch die Relevanz dieser Fragestellung! Daraus ist dann ein längeres, sehr interessantes Gespräch entstanden und der Artikel wird in der Augustausgabe der TOUR (Erscheinungsdatum 28.8.) zu lesen sein! 🙂 Eine wichtige Frage, über die Konstantin Rohé und ich uns ausgetauscht haben, war, was wichtiger sei beim sicheren Bergabfahren mit dem Rennrad: Kopf oder Technik? Ist alles nur Kopfsache? Das war seeeehr spannend, denn was bedeutet Kopfsache eigentlich genau? Dieser Blog gibt Euch einen Überblick über die notwendigen Kopf- Fähigkeiten, wenn es darum geht, das Beste zu geben und seine sportlichen Ziele zu erreichen!
«Verfolge Deinen Traum. egal, was kommt.»
Im Jahr 2009 hat die Bahnradfahrerin Kristina Vogel (Video «Zurück auf dem Sattel») einen schweren Unfall und fällt ins Koma. Sie kämpft sich trotzdem danach wieder an die Weltspitze zurück und krönt ihre Karriere 2016 mit der olympischen Goldmedaille im Bahnsprint.
Mal Hand aufs Herz: begeistern und motivieren Euch auch immer wieder aufs Neue diese ganz besonderen Geschichten, die der Sport schreibt? Schier unglaubliche Leistungen, die Athleten mit unbändiger Willenskraft und Leidenschaft vollbringen! Kristina Vogel sagt über sich: «Du gewinnst nur, wenn es im Kopf stimmt…» Wir sind uns wohl einig: Erfolg oder Misserfolg haben irgendwie auch mit dem Kopf zu tun. Aber was muss denn genau im Kopf stimmen? An welchen Stellschrauben könnte ich drehen, um meine ganz persönlichen Ziele und Veränderungen erreichen?
Würde ich jeden einzelnen von euch, meine Leserinnen und Leser, befragen, was für Euch «Kopfsache» bedeutet, bekäme ich wahrscheinlich ebenso viel unterschiedliche Antworten wie Ihr seid. Willenskraft sagen die einen, Motivation die anderen, Persönlichkeit die nächsten…oder vielleicht meine Veranlagungen?
3 Fähigkeiten, die mentale Stärke ausmachen
Gedanken und Gefühle sind mächtig: sie begleiten und beeinflussen unser Tun in Beruf, Alltag und Sport beständig, allzu oft wären wir sie auch gerne los oder könnten sie einfach abstellen. Besonders dann, wenn sie unsere Stimmung und unser Leistungsvermögen beeinträchtigen. Aber einfach den Kopf ausschalten? Klappt nicht. Es müssen bestimmte Fähigkeiten ausgebaut werden, Fähigkeiten, die uns mental ausgeglichen und damit stark machen. Welche sind das?
1.) Stressregulation
Wie sich Stress anfühlt, könnten wohl die meisten problemlos beschreiben: Die Schultern verspannen, der Atem….
…..wird flacher, das Kopfkino läuft auf Hochtouren….als Beispiel nehme ich mal den wilden Schwimmstart im Freiwasser oder eben die kurvigen Bergabfahrten. Mit mentalen Techniken lässt sich Stressregulationskompetenz erlernen und ausbauen, damit man ganz konkrete Massnahmen an der Hand hat, wenn es mal wieder ganz schön hektisch wird – sei es im Sport, im Beruf oder im Alltag. Alles Kopfsache.
2.) Emotionskontrolle
….oh, da fällt mir ein gutes Beispiel dazu ein: 😉
Die Szene ist legendär: Norman Stadler wirft nach einem Platten sein Rad wutentbrannt in die Lavawüste. Wer kennt das nicht, diese unerwarteten Situationen in einem Rennen, die alle schönen Renntaktiken schlagartig auf den Kopf stellen? Der Tritt im Wasser, die verlorene Schwimmbrille, das Heruntertreten der Wasserflasche beim Aufspringen, der Verlust von Gels unterwegs, technische Defekte am Rad, ungerechtfertigte Verwarnungen etc….Unvorhergesehenes kann uns aus dem Tritt bringen, uns ins Grübel, (Ver-)zweifeln und Hadern bringen und damit unsere Leistungsfähigkeit massiv einschränken. Die gute Nachricht: das kann man trainieren! Die Wahrnehmung von Stress, der kurze Moment des Ärgerns, das Abschütteln, das nach vorne schauen, das weitermachen..und so ganz nebenbei lässt sich diese Kompetenz auch im Alltag anwenden, was will man eigentlich mehr? Alles Kopfsache.
3.) Aufmerksamkeitssteuerung
Für mich persönlich immer noch die wertvollste Kompetenz: bin ich in der Lage, ganz im Hier und Jetzt zu bleiben, mit meiner Aufmerksamkeit dabei zu bleiben, was in diesem und dann im nächsten Moment zu tun ist, verschwende ich keine unnötige Gedanken an «wär dies oder jenes doch nicht passiert», «was könnte jetzt gleich passieren» – das Kreisen um unlösbare Themen ist für das Gehirn eine enorme Arbeitsleistung, die es zusätzlich zur sportlichen Belastung zu bewältigen hat. Mit gezieltem Achtsamkeitstraining steigere ich meine Fähigkeit, aufmerksam und konzentriert bei der Sache zu bleiben. Alles Kopfsache.
Habe ich als Sportler diese drei beschriebenen exekutiven Fähigkeiten gut ausgebaut, kann ich auch den meisten sportlichen Herausforderungen mit Gelassenheit begegnen und bewahre mir meine Freude an meinem Sport über einen langen Zeitraum hinweg – kein Hokuspokus, einfach Training.
Und um die Frage im Interview zu beantworten, ob Kopf oder Technik wichtiger sei: die Technik ist wichtiger, aber die wird im Kopf gemacht. 🙂
Herzliche verregnete Grüße zum 1.Mai
Eure Eva
Interessiert dich dieses Thema ganz besonders? Dann freue ich mich über eine Nachricht an:
evahelms@sportmentalcoaching-rueckenwind.de
Das letzte Wochenende stand für mich im Zeichen der Fortbildung, um meine Rückenwind-Angebote für euch zu vertiefen und zu erweitern! Mein Fokus lag diesmal auf dem Gebiet der Trainingslehre, und so habe ich das Angebot meiner Sport Mental Coach Ausbilder Petra und Arne von sp0rt-im-kopf.de eines dreitägigen Seminars «Trainingslehre leicht gemacht» sehr gerne wahrgenommen. Es ging nach Idstein, einem beschaulichen, hübschen Örtchen im Taunus mit einem sehr leckeren Italiener…:-)
Mental Coaching und Trainingslehre
Braucht jemand, der seine Begeisterung in der Motivation und mentalen Stärke für Triathleten gefunden hat, tatsächlich ein tieferes Sachwissen in der Trainingslehre? Die Antwort lautet ganz eindeutig JA! Warum? Motivationseinbrüche, Gesundheitssorgen, Unlust, Zweifel, und ganz besonders eine Leistungsstagnation lassen sich tatsächlich sehr häufig auf eine nicht angemessene Trainingsgestaltung zurückführen. Also nein, es liegt nicht immer ein mentales Thema vor, wenn du deine sportlichen Ziele nicht erreichst! Ist die feine Gratwanderung zwischen Beruf, Familie und Sport nicht feinfühlig und individuell mit Raum für Anpassungen gestaltet, bleibt der gewünschte Trainingseffekt aus und die Leistungskurve fällt, anstatt anzusteigen. Dies trifft besonders häufig auf Athletinnen und Athleten zu, die sich ihre Pläne selbst zusammenschneidern.
Ansprüche
Hochinteressant war die Unterscheidung in Breiten-, ambitionierten Amateur- und Leistungssport. Im Triathlon ein ganz wichtiges Thema: welchen Stellenwert nimmt mein Sport in meinem Leben ein? Wie lässt es sich mit den Anforderungen aus Beruf und Familie vereinbaren, ohne dass jemand darunter leidet? Eine realistische Einschätzung verhilft zu einer gesunden Trainingssteuerung und dauerhafter Zufriedenheit.
Biologie und Physiologie
Was passiert eigentlich in meinem Körper, wenn ich trainiere, wie arbeitet mein Herz, meine Muskeln? Besonders Neueinsteiger im Triathlon sind hochmotiviert und überaus eifrig. Dabei werden manchmal gerne die notwendigen Anpassungsvorgänge im Körper übersehen (und damit die Zeit, die das braucht!) und am Ende stehen Verletzungen und Frust.
Mal andere Wege gehen!
Wie immer sind bei solchen Seminaren natürlich die Bewegungsteile die schönsten: ein morgendliches dynamisches Zirkeltraining in der Halle sorgt nicht nur für Abwechslung, Spaß und wohltuende Anstrengung, sondern eben auch für mehr Kraft, Stabilität und Koordinationsvermögen!
Fitnesstest
Du möchtest dich auch mal an einen Triathlon wagen dieses Jahr und weißt nicht recht, wie du dein Training gestalten sollst? Ausgangsbasis ist immer der IST-Zustand, den es gilt zu bestimmen. Mithilfe eines einfachen Tests können wir deine Pulsbereiche festlegen, in denen du dann trainieren solltest, um gesund deine Leistungsfähigkeit zu steigern, und ja, mit Freude dranzubleiben. Hier sind ganz schön flott um den See gerannt….
Die Trainings-Praxis
Im Triathlon als sehr trainingsintensivem Ausdauersport spielt die Regeneration eine ganz wichtige Rolle: in der Erholungsphase passen sich unsere Körpersysteme an und bereiten sich auf neue, höhere Leistungsanforderungen vor. Und gerade die Erholung wird im vollen Tag gerne mal gestrichen…wir haben uns angeschaut, welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt die richtigen sind.
Intensiv haben wir uns auch mit dem Faszientraining beschäftigt, dessen Wirksamkeit noch nicht ins letzte Detail erforscht wurde, dessen wohltuende Wirkung aber wohl jeder bestätigen wird, der seine schmerzenden Muskeln mal über die harte Rolle hat gleiten lassen.
Und zu guter Letzt natürlich das (un?) geliebte Rumpfstabilisationstraining, ohne das in keinem Leistungsbereich eine gesunde Ausführung eines Ausdauersports möglich ist. Es gibt so viele abwechslungsreiche und dynamische Übungen! Also, raus mit dem guten alten Pezziball und rauf auf die Matte…
Fazit
Vieles ist mir natürlich bekannt aus meiner jahrelangen eigenen Trainings- und Wettkampferfahrung. Ich freue mich aber sehr, nun dazu auch die wissenschaftlichen Grundlagen gelernt zu haben und damit meine Trainings-Beratung von Sportlern zu erweitern und zu festigen!
In diesem Sinne: Happy Training! Eure Eva
Was ist eigentlich gewinnen?
Brett Sutton, der eigentlich als recht harter und gnadenloser Schleifer bekannte Trainer von Weltmeisterinnen und Olympiasiegerinnen hat in einem seiner aktuellen Blogbeiträge mit dem Titel «what is winning?» schöne, klare Worte gefunden. «Gewinnen» heißt es darin, «bedeute nicht unbedingt auf dem Podium zu stehen», sondern: «Gewinnen ist etwas, was alle erreichen können.»
Den Artikel «What is winning?» kannst du hier nachlesen!
Wenn ich vor einigen Jährchen stolz wie Oskar von Wettkämpfen nach Hause kam, fragten mich meine da noch kleinen Kinder immer ganz erwartungsvoll: «uuuuund? hast du gewonnen?» Und guckten dann schon ein bisschen enttäuscht….die nächste Frage war dann: «warum hast du dann eine Medaille bekommen?» 😉 Ja stimmt, warum eigentlich? Wohl weil ich trotzdem gewonnen habe, nicht das Rennen, aber etwas Persönliches: ein tolles Erlebnis oder auch das Gefühl, alles gegeben zu haben!
Gewinnen ist also in erster Linie ein Gefühl: Stolz, Zufriedenheit, ein inneres Leuchten und Strahlen….und nicht unbedingt der Podiumsplatz.
Eine Frage der inneren Einstellung
Mit einer bestimmten inneren Einstellung könnte man also jedes Rennen als Gewinn ansehen, unabhängig von der auf dem Papier erbrachten Leistung. Denn gerade im Amateurbereich ist ein fairer Vergleich erschwert: es liegen einfach zu viele Faktoren außerhalb unseres Einflussbereichs. Weißt du, welche Trainingsbedingungen deine Konkurrentin/dein Konkurrent aus der Altersklasse hat? Ist sie/er familiär ungebunden, verfügt über üppige finanzielle Mittel und Zeit? Oder hat vielleicht bereits viele, viele Trainingsjahre mehr als du auf dem Lebenssportkonto?
Was wir hingegen gut beeinflussen können, ist die eigene innere Einstellung, das «mindset», die mentale Stärke. In diese Richtung hinzuschauen und hinzufühlen, anstatt ausschließlich der Optimierung des Materials nachzujagen, kann zu einer spannenden Reise werden und bildet die Grundlage für langfristige Freude am Sport!
Schlimm allerdings, wenn es so weit kommt wie hier, gefunden in einer Facebook-Verkaufsgruppe: das – wahrscheinlich oder sagen wir hoffentlich- humorvoll gedachte Angebot eines TT-Rades mit den Worten: «ich muss meine Ehe retten und deshalb biete ich hier mein Rad an…» Stop. Einmal kurz innehalten. Da hat jemand seine Ehe aufs Spiel gesetzt für seinen Sport und es offenbar gar nicht gemerkt?
Es ist immer wieder zu beobachten, dass insbesondere ambitionierte Altersklassenathleten oft schleichend und unbemerkt in unangemessene innere Einstellungen hineinrutschen. Ganz besonders in Zeiten, wo jeder trainierte Kilometer detailgenau in den sozialen Medien gepostet wird. (und seien wir ehrlich: Ist ja auch zuuuuu schön, wenn die likes und netten Kommentare eintrudeln, und motiviert ungemein :-)). Die drohende Trennung des Partners ist dann allerdings ein harter Weckruf, aber hilft hoffentlich wieder zurück in die Realität.
Manchmal ist gewinnen auch einfach nur besser werden.
Sutton wirbt in seinem Artikel darum, jede Athletin und jeden Athleten individuell zu betrachten, mitsamt der jeweils leistungsbestimmenden Lebensumstände. Das klingt einleuchtend, beinhaltet aber auch das für viele Athleten etwas knifflige Akzeptieren von äußeren Rahmenbedingungen.
Wenn gewinnen ein Gefühl ist, wie kann ich dann dieses Gefühl erreichen? Würde sich Besser-Werden für dich auch wie «Gewinnen» anfühlen? Dieselbe stolze Zufriedenheit? Dann würde ich dich als Sport Mental Coach fragen: WIE kannst du denn noch besser werden? Mißlingen dir zum Beispiel immer noch in schöner Regelmäßigkeit die Wechsel? Dann versuche das zu üben und zu optimieren, bis es reibungslos klappt – und schon hast du gewonnen! Das für unseren Kopf so immens wichtige Erfolgsgefühl ist ein Garant für langfristige Freude am Sport.
Oder seine Bedürfnisse erfüllen.
Dazu sollte ich meine persönliche Motivation – jenseits aller Ergebniswünsche – gut kennen, das heißt mich mit meinen Bedürfnissen beschäftigen und herausfinden, was mich an meinem Sport Triathlon eigentlich glücklich macht.
Wie schon in meinem letzten Blog «Der Frühling kommt – Motivation!» geschrieben, lohnt sich immer mal wieder ein analytischer und ehrlicher Blick auf die eigene Motivation und die dahinter liegenden Bedürfnisse. Besonders dann, wenn
es mit der Motivation, der Leistungsbereitschaft oder auch der Gesundheit nicht mehr ganz so klappt. Die Erfüllung der Bedürfnisse fühlt sich ganz wunderbar wie «gewinnen» an – immer und überall.
Ein Beispiel: Du findest für dich heraus, dass dein eigentliches Bedürfnis im Triathlon das Genießen der Natur ist, weil du einen anstrengenden Büroalltag hast. Dann meide die großen Stadtveranstaltungen und den Konkurrenzkampf und melde dich für kleinere Wettkämpfe in landschaftlich reizvoller Umgebung an!
In diesem Sinne wünsch ich euch einen großartigen Start in die neue Saison mit lauter GEWINNEN!
Eure Eva
Einen wunderschönen guten Morgen, ist das nicht ein herrlicher Tag heute? Die Schneeglöckchen blühen, es ist endlich ein bisschen milder, blaue Himmelsfetzen, die Wolken ziehen schnell….ein wunderbarer Tag, raus zu gehen, die Natur zu genießen, sich zu bewegen! Der Frühling kommt: Motivation!
Schon Goethe beschäftigte sich intensiv mit der Wirkung von Farben und verfasste 1810 darüber sein Werk «Zur Farbenlehre». In dem von ihm erstellten Farbkreis befindet sich das Grün unten, auf der rechten Seite die warmen Farben rot und gelb, links die kühlen Blautöne. Grün ist also der Übergang vom Kühlen zum Warmen und assoziiert Erholung nach einem langen, grauen Winter. Seine Wirkung wird als harmonisierend und die Sinne stärkend beschrieben. Blühen jetzt bald noch die leuchtend gelben Osterglocken und Forsythien, werden wir auch endlich wieder «lebhaft und strebsam»!
Motivation oder das Streben nach Zufriedenheit
Ein Blick in wikipedia verrät uns, dass Motivation «die Gesamtheit aller Motive (Beweggründe), die zur Handlungsbereitschaft führen, das heißt das auf emotionaler und neuronaler Aktivität beruhende Streben des Menschen nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten» bezeichnet.
Wer würde das nicht bestätigen? Die Farben, und mit ihnen zusammen all die vielfältigen Sinneswahrnehmungen in der Natur sind eine der ganz großen und sicherlich am häufigsten genannten Beweggründe für den Sport. Beweg- Grund verstehe ich hier ganz wortwörtlich: als ein Grund, mich zu bewegen, als das Folgen einem innerem Bedürfnis.
Man könnte die Liste nun beliebig erweitern. Um nur einige Punkte davon mal zu nennen: Gesunmheit, Erholung, eigene Grenzen verschieben, Anerkennung, Geselligkeit, Selbstvertrauen…sie sind so zahlreich und individuell wie der Mensch selbst. Hast du dir schon mal persönlich darüber Gedanken gemacht: wie sähe deine persönliche Liste aus?
Die Sache mit dem Schweinehund
Lebst und betreibst du deinen Sport im Einklang mit deinen Beweggründen, sind Motivationsprobleme kein Thema für dich. Hebt der Schweinehund dennoch mal knurrend seinen Kopf im Inneren, und sei es auch für ein paar Tage, lässt sich schnell ein Grund in den äußeren Umständen finden: eine sich anschleichende Erkältung, Schlafmangel, Stress, mangelnde Regeneration, unzureichende Ernährung…es besteht kein Grund zur Sorge.
Der Schweinehund ist wohl eins der meist zitierten und dennoch noch nie in der freien Wildbahn 😉 entdeckten Wesen aus dem Tierreich, wenn es um Motivation geht…ganze Bücherregale von Ratgebern versprechen uns bunt und schillernd, ihm endgültig den Laufpass zu geben. Hinzu unzählige Tipps, Sprüche und Bilder, die uns tagtäglich online begegnen.
Kleiner Ausflug in die Etymologie: woher kommt die Beschreibung eigentlich?
Um zur Wurzel des Ausspruchs zu kommen, muss man bis ins Mittelalter zurückgehen. Denn der «Schweinehund» ist nicht etwa ein kurios-hässliches Fabelwesen mit Pfoten und Rüssel. Vielmehr bezog man sich früher auf den Hund, der Schweinehirten beim Hüten der Borstentiere half. Diese Arbeit war nicht gerade mit hohem Ansehen gesegnet: Der Hirt galt als simpler Zeitgenosse, sein Bello, eigentlich doch ohne eigene Schuld, als träger Köter.
Im 19. Jahrhundert benutzten Studenten den Schweinehund als Schimpfwort, später wurde er zum Synonym für Willens- und Antriebsschwäche. Ethische Gründe, Arbeitsmoral, die Erkenntnis, dass es so auf Dauer nicht weitergeht – wann immer ein Mensch wider besseres Wissen passiv bleibt, bemühen wir den Schweinehund.
Kurt Schumacher (SPD) wetterte 1932, die Nationalsozialisten würden an den inneren Schweinehund appellieren, also an niedrigste Instinkte. Reichswehrminister Kurt von Schleicher wiederum forderte, die Soldaten sollten ihren inneren Schweinehund überwinden – die Redewendung wurde im Krieg bald viel gebraucht.
So gelangt man zu der Schlussfolgerung, dass es diesen Schweinehund in der Form so gar nicht gibt! Tut mir leid, mein Freund. Länger anhaltende Motivationsprobleme beruhen auf einer Nichterfüllung der eigenen Bedürfnisse, und dies über einen längeren Zeitraum hinweg. Dennoch gilt es IMMER in einem ersten Schritt auch eine womöglich gesundheitliche Ursache mithilfe eines gründlichen ärztlichen Checkups auszuschließen.
Motivation im Wandel
Um seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und auch benennen zu können, bedarf es des achtsamen Umgangs mit sich selbst oder der Unterstützung von außen. Der Wandel der Beweggründe kann schleichend, quasi im Untergrund stattfinden: erst wenn sich Symptome wie andauernde Unruhe, Müdigkeit, Zweifel und Leistungseinbrüche breitmachen, bemerkt man häufig erst, dass sich etwas geändert hat. Und es ist natürlich, dass wir zunächst an unseren alten Handlungsmustern festhalten, denn diese fühlen sich gewohnt und vertraut an. In den Gesprächen mit meinen Athleten stelle ich immer wieder fest, dass die Versuchung groß ist, dem «Motivationsproblem» mit mehr Training, mehr Härte, mehr Leistung zu begegnen. Was aber leider die Spirale weiter nach unten dreht.
Innehalten und sich Zeit nehmen
Läuft es nicht mehr ganz so rund im Sportlerleben, ist ein bisschen Zeit und Muße gut investiert, die eigenen Beweggründe zu analysieren, um dann entweder konstruktive Lösungen zu finden, wie das bestehende Bedürfnis zu erfüllen sein könnte in Zukunft oder neue Wege einzuschlagen, wenn sich die Bedürfnisse grundsätzlich geändert haben sollten.
Ich unterstütze dich gerne auf diesem Weg!
Frühlingsgrüße von Eva